Interview des Arbeitskreises Israel mit Raimund Dieterich, Inhaber von www.Israel-Spezialitaeten.de
Dieses Land hat eine besondere Faszination auf mich gelegt und ich habe mir seither zum Ziel gesetzt das Volk Israel mit dem Verkauf Israelischer Produkte zu unterstützen.
Raimund Dieterich
Herr Dieterich, der Arbeitskreis Israel hat in den letzten Monaten begonnen, auf seiner Homepage auch Menschen zu Wort kommen zu lassen, die hinter Israel stehen, die etwas für Israel tun. Sie gehören ebenfalls zu diesem Personenkreis. Wie kamen Sie zu dem „Thema Israel“ und warum setzen Sie sich gerade für dieses Land ein?
Im Jahre 1982 war ich zum ersten Mal in Israel. Ich durfte auf Einladung meiner Tante, diese war Diakonissin der Olgaschwestern, mit nach Israel und war von dem Land, den Leuten und der Kultur sehr angetan. Dieses Land hat eine besondere Faszination auf mich gelegt und ich habe mir seither zum Ziel gesetzt das Volk Israel und deren Produkt besonders zu unterstützen. Israel muss viel Leid ertragen und wird immer wieder in den Medien in ein schlechtes Licht gerückt. Ich denke dass man durch den Kauf von Produkten aus Israel vielen Menschen eine Freude machen kann und so wunderbarer Botschafter für die herrlichen Produkte aus Israel sein.
Herr Dieterich, Sie sind von Beruf Bäcker? Sie haben eine eigene Bäckerei und verkaufen neben Ihren Backwaren auch noch Produkte aus Israel. Wie kommt man auf die Idee sein Sortiment – sagen wir mal - so krass zu ändern und Israelprodukte aufzunehmen und wann haben Sie damit begonnen?
Ich bin nicht Bäcker, sondern gelernter Einzelhandelskaufmann. Zwei meiner Brüder sind Bäcker und ich habe im elterlichen Bäckerbetrieb mitgearbeitet und dort auch ganz klein, mit ein paar Flaschen Wein, begonnen Israel Produkte mit anzubieten. Anlass war das Nachtreffen der Reisegruppe der Diakonissen von Stuttgart. Ich durfte da den Wein beschaffen, was in den frühen 80iger Jahren, ohne Internet usw. gar nicht so einfach war. Doch ich wurde fündig und sagen wir, ab da haben wir immer Israel Produkte gehandelt.
Wie sieht Ihre Produktpalette aus?
Viele frische Früchte, Datteln, Olivenöl, Wein, Tee, eigentlich so gut wie alles was in der Küche oder im Keller seinen festen Platz hat.
Viele Ihrer Produkte sind ständig im Sortiment, aber Obst und Gemüse sind saisonabhängig. Wie z.B. Jaffa-Orangen, Mandarinen. Wie bewältigen Sie diese Stoßzeiten, hilft hier die komplette Familie mit?
Ja das ist gar nicht so einfach, in rund 4 Wochen sollte man so viel Arbeiten wie sonst oft in 3 Monaten abgearbeitet wird. Da kommen wöchentlich ab November mehrere Tonnen Obst, vor allem Zitrusfrüchte- und Datteln. Die Familie hilft, so gut es geht, natürlich mit.
Sie haben ein Ladengeschäft, in dem sicher auch so manches israelische Produkt über die Ladentheke geht, aber Sie haben auch den Internethandel. Wer sind ihre Kunden? Mehr private Israelfreunde oder auch Unternehmen / Veranstalter?
Unsere Kunden kommen aus ganz Deutschland und es sind Freunde Israels, Kirchengemeinden, Israel Läden, Olivenölliebhaber, Weinkenner und es werden immer mehr Veganer, da Datteln in diesen Speiseplan besonders gut hineinpassen.
Wir leben in einer Zeit, in der man nicht gerade zum Kauf von israelischen Produkten aufgefordert wird. Im Gegenteil, immer mehr fordern den Boykott. Merken Sie etwas davon? Sind in den letzten Jahren Kunden abgesprungen, haben sie Ihnen dies bewusst mitgeteilt? Oder merken Sie einfach, dass der eine oder andere Kunde plötzlich nicht mehr bestellt?
Eigentlich nicht, während des Krieges im Sommer 2014 konnten wir nicht bemerken dass sich die Kunden gegen Israel wenden. Es war eher, auch jetzt, das Gegenteil zu spüren, dass wir sehr viele Neukunden, die sich mit dem Thema Israel beschäftigen, gewinnen.
Wenn der ein oder andere Kunde nicht mehr bestellt, hat er entweder keinen Bedarf oder sonstige Gründe. Da mache ich mir keinen großen „Kopf“.
Ein Teil Ihrer Produkte, die Sie vertreiben, stammt aus den sog. besetzten Gebieten, z.B. Wein von den Golanhöhen. Wie ist die Stimmung der Firmen auf dem Golan, denken sie daran Ihre Produktion ins Kernland zu verlagern? Denken sie daran, Weine künftig mehr in Negev anzubauen, was ja auch eine Möglichkeit wäre?
Ich denke dass die Israelischen Erzeuger weiterhin bewusst auf die Golan Produkte setzen und die Produktion nicht verlagern. Wir haben viele kleine Produzenten die nicht einfach umziehen können.
Sie sind einer der Händler, die hinter Israel stehen, merken Sie dies in der Zusammenarbeit mit ihren israelischen Handelspartnern? Sind diese im Moment verunsichert, wie es weitergeht oder doch eher zuversichtlich?
Wir sehen keine Verunsicherung, es geht weiter. Und solange die Deutschen Behörden nicht noch kleinlicher, pingeliger und die Gesetze etwas einzuführen immer noch schwieriger werden und neue Hürden auferlegt werden machen wir weiter und tun unser Möglichstes um Israel täglich zu helfen.
Die Stimmung, die gegen Israel besteht, verstärkt sich bei jeder Aktion, die im Nahen Osten gegen die Palästinenser gerichtet ist. Gazakrieg, Festnahmen usw. Für die meisten von uns ist dies kein Problem, aber Sie stehen mit an vorderster Front, sichtbar für jeden, dass Sie für Israel sind. Hat Ihnen dies schon mal Probleme bereitet und wenn ja, wie gehen Sie damit um?
Auf Messen kommen manchmal Leute daher die keine Ahnung von Israel haben und meinen die müssen jetzt auf alles eine Antwort haben. Auch während des Krieges 2014 haben wir ein paar „Hass Mails“ bekommen, diese aber ignoriert. Das hat keinen Sinn, mit diesen Leuten dieses Thema abzuarbeiten.
Lieber Herr Dieterich, vielen Dank für Ihre Bereitschaft uns ein paar Fragen zu beantworten. Wir wünschen Ihnen, dass sich Ihre leckeren Produkte aus Israel weiterhin großer Beliebtheit erfreuen und den Freunden der Produkte, dass Sie sie weiterhin beliefern können und dürfen.
(Für den Arbeitskreis Israel / RK) August 2015